Eine Terminüberschneidung mit der weiblichen Jugendbundesliga bringt die Bayernliga-Handballerinnen des TSV Ismaning in personelle Nöte. Und das ausgerechnet vor dem Heimspiel gegen den selbsternannten Titelanwärter HSV Bergtheim.
Die Niederlage in Herzogenaurach sollte schnell abgehakt und vor allem korrigiert werden. Ein Ausrutscher, mehr nicht. Denn das Heimspiel gegen Bergtheim, das war ohnehin jedem klar, wird ein völlig anderes Spiel werden (Samstag, 17:30 Uhr, Osterfeldhalle). Nicht nur, weil die „Isis“ eben unmittelbar eine Reaktion zeigen wollen, sondern weil der vielleicht sogar härteste Brocken in dieser Saison wartet. Selbstbewusst spricht der HSV von Platz 1 als Saisonziel.
Sollte Ismaning eine weitere Niederlage kassieren, dann hätte das Team von Trainerin Aniko Keczkone bereits vier Punkte Rückstand auf Bergtheim, da die Unterfranken mit zwei Siegen in die Saison gestartet sind (25:19 bei der HG Zirndorf, 31:21 gegen den TSV Winkelhaid).
Doch das besonders bittere: den „Isis“ wird nur ein stark dezimierter Kader zur Verfügung stehen. Genauer gesagt fehlen sämtliche A-Jugendspielerinnen. Sie haben sich geschlossen dazu entschieden, für die Nachwuchsmannschaft beim zeitgleich stattfindenden Bundesligastart aufzulaufen. Keczkone ist darüber natürlich enttäuscht: „Schade dass es diese schwere Situation gibt. Trotzdem werden und müssen wir alles für den Sieg gegen Bergtheim tun“, gibt sich die Ungarin kämpferisch. „Auch wenn uns dadurch acht Spielerinnen fehlen habe ich Vertrauen in die Mannschaft. Vergangene Saison haben wir auch viele Probleme lösen können.“
Damit aber noch nicht genug. Mit Magdalena Frey und Marina Maricic spielen zwei Torhüterinnen für die A-Jugend – und Elisabeth Gschwendtner ist noch nicht 100 prozentig fit. Somit kann es passieren, dass keine etatmäßige Torfrau zur Verfügung steht. Eine Überlegung ist es somit, Ute Becker für dieses Spiel zu reaktivieren. Hinzu kommt noch, dass Franzi Lang und Rosi Hascher krankheitsbedingt unter der Woche noch nicht trainiert haben.
Logischerweise sind Verletzungen oder Krankheiten nicht plan- und vorhersehbar, wohl aber war es den Verantwortlichen bewusst, dass es diese Terminüberschneidung mit der Jugendbundesliga gibt. Der TSV hat eine Spielverlegung angestrebt – ohne Erfolg. Bergtheims Trainer Stephan Dinkel gibt dazu folgende Erklärung ab: „Unser Vorstand hat nach einem gemeinsamen Termin gesucht. Leider fand sich ein solcher nicht. Wir haben Polizistinnen in der Mannschaft, die ihre freien Wochenenden sofort nach Erscheinen der Spielpläne eintragen.“
Ganz ungelegen dürfte den Gästen dieser Umstand aus sportlicher Sicht nicht kommen, die beim Unternehmen Bayernliga-Meisterschaft auch auf drei Neuzugänge bauen. Tanja Bausenwein (Kreis) kam vom Landesligisten Rimpar, Anna Renner (Rückraum) vom ehemaligen Ligarivalen TV Etwashausen. Die größte Erfahrung bringt Lena Krone (Rückraum, Außen) mit. Sie erreichte vergangene Saison Platz 1 mit der SG H2Ku Herrenberg in der 3. Liga Süd.
Stephan Dinkel erwartet trotz allem ein enges Spiel in Ismaning: „Sie wollen nach der Niederlage in Herzogenaurach etwas gut machen.“ Bezüglich seiner eigenen Mannschaft gibt sich Dinkel bescheiden: „Wir sind zwar nach unseren beiden Auftaktsiegen selbstbewusst, wissen aber auch dass eine Steigerung nötig ist, um zu bestehen.“
Die „Isis“ dagegen setzten darauf, jetzt erst recht zusammenzurücken. Den Teamverantwortlichen ist klar, dass bedingungsloser Kampf von der ersten bis zur letzten Minute nötig ist und jede einzelne Spielerin, die zur Verfügung steht, an ihre Leistungsgrenze gehen muss. Die Hoffnung ist zweifelsohne vorhanden. Auch wenn das die Situation an sich nicht besser macht.